Rathaus Potschappel

Rathaus Potschappel um 1910
Rathaus Potschappel um 1965

Auf dem heutigen Rathausgelände befand sich seit 1835 eine der ersten Apotheken der Region. Vom Verkauf der zu klein gewordenen Apothekerhäuser profitierten seinerzeit sowohl der Gemeinderat als Käufer als auch der Apotheker als Verkäufer. Letzterer errichtete nach 1900 mit dem Verkaufserlös von 5.500 Mark in aufwendiger Bauweise die heutige „Glückauf-Apotheke“. Der Potschappler Gemeinderat weihte gleichen Ortes zum Weihnachtsfest 1903 seinen repräsentativen Rathausneubau ein. Das heutige Rathaus Potschappel besteht aus einem Komplex von zwei Gebäuden mit der Adresse Dresdner Straße 56 und 58, die in den Geschossebenen für die interne Nutzung verbunden sind.

Im Verwaltungsgebäude befinden sich der Sitz des Oberbürgermeisters, der Ratssaal sowie Amtsbereiche der Stadtverwaltung. Im Gebäude mit der Hausnummer 58 existiert nach wie vor im Erdgeschoss die besagte Apotheke. 1993 wurde mit ersten Sanierungs- und Umbauarbeiten begonnen. Dabei konnten die Erneuerung von Fassade, Fenstern und Ratssaal sowie Maßnahmen im Innenbereich gefördert werden. Ab dem Jahr 2000 wurde die Sanierung des Rathauses in drei Bauabschnitten fortgesetzt und im Oktober 2018 abgeschlossen. Schwerpunkt waren die brandschutztechnische Aktivierung, die Ertüchtigung der Heizungsanlage aus energetischer Sicht, die Erneuerung der Elektroanlage, die Schaffung eines barrierefreien Zuganges durch den hofseitigen Anbau eines Aufzuges und die Realisierung notwendiger Folgearbeiten. Erschwerend wirkten sich immer wieder neue Erkenntnisse bezüglich des baulichen Zustandes, insbesondere erheblicher verdeckter Mängel, auf die Kosten und den zeitlichen Ablauf der Arbeiten aus. Gravierend war dabei zum Beispiel das Auftreten des Echten Hausschwamms im Dachgeschoss. Ergänzt wurde die Sanierung des Gebäudekomplexes Dresdner Straße 56/58 durch den Ausbau des Hintergebäudes als Archiv.

Rathaus Potschappel 2019
Südansicht 2020

Förderprogramm: Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (SEP) Gesamtkosten: 4 Mio. Euro Zuschüsse: 3,3 Mio. Euro